Videoprojektoren mit auf LED oder Laser-Dioden basierenden Lichquellen sind nun bereits seit einiger Zeit verfügbar. Allerdings war bisher die maximale Lichtausbeute auf etwa 4.000 Lumen begrenzt. Jetzt kommt der erste Laser-basierte Projektor auf den Markt, der für den Einsatz in der Veranstaltungstechnik geeignet ist und neue, interessante Möglichkeiten bietet: der Digital Projection HIGHLite Laser 12k. Bei uns in der Vermietung ab Ende April.
SSI oder SSL heißen die neuen Abkürzungen, die man sich merken sollte. Sie stehen für solid state illumination und solid state lighting. Beide meinen dasselbe: der Verzicht auf Gasentladungslampen als Lichtquelle, wie sie standardmäßig bei professionellen Videoprojektoren im Veranstaltungstechnik-Bereich zum Einsatz kommen. Stattdessen werden LEDs oder Laser-Dioden verwendet. Der weitere Strahlengang bleibt weitestgehend so, wie aus konventionellen Videoprojektoren bekannt.
Varianten der SSI-Technik
Bei LED-Beamern werden drei Hochleistungs-LEDs in den Grundfarben rot, grün und blau als Lichtquellen eingesetzt. Hierbei ist die Lichtausbeute begrenzt: zur Zeit ist bei etwa 2.000 Lumen das Ende der Fahnenstange bereits erreicht. Vorteile machen sich vor allem auf der Kostenseite und in der Baugröße bemerkbar. Wer´s braucht, kann sich sogar an Gadgets wie dem DLP-Pico-Beamer mit iPhone-Dock erfreuen.
Hybrid-Projektoren ersetzen die grüne LED mit blauen Laser-Dioden. Deren Licht wird auf ein mit Leuchtstoffen beschichtetes Rad gelenkt und in grünes Licht umgewandelt. Mit dieser Technik sind aktuell Lichtstärken von bis zu 4.000 Lumen erreichbar – diese Geräte bieten gerade für Festinstallationen z.B. im Konferenzraum echte Vorteile.
Der neue Digital Projection HIGHLite Laser 12k ist ein reiner Laser-Phosphor-Projektor. Zwei Arrays mit insgesamt mehreren hundert blauen Laser-Dioden dienen bei diesem Videoprojektor als Lichtquelle. Ein Array wird hier ebenfalls über ein Phosphor-Rad gelenkt, wodurch im weiteren Strahlengang weißes, diffuses Licht erzeugt wird. Der Projektor erreicht mit dieser Technik eine Helligkeit von 12.000 Lumen.
Die Vorteile
Der Farbraum des Projektors nimmt es leicht mit dem Farbraum lampenbasierter Projektoren auf – teilweise werden diese sogar deutlich übertroffen. Der Rec.709-Farbraum wird voll abgedeckt.
Eine weitere Einschränkung lampenbasierter Projektoren entfällt: der HIGHLite Laser 12k lässt sich in jeder Lage installieren. Es gibt keine Beschränkung – in jeder Achse kann das Gerät um 360° frei positioniert werden.
Der Haupt-Vorteil ist natürlich die lange Lampenlebensdauer von 20.000 Stunden bei nahezu konstanter Lichtausbeute. Bei einer Festinstallation mit 12 Stunden Betrieb pro Tag entspricht dies einem Zeitraum von viereinhalb Jahren, in dem kein Lampenwechsel notwendig ist. Bei herkömmlichen Videoprojektoren hätte sich ein Service-Techniker in dieser Zeit zehn mal auf dem Weg zum Lampenwechsel gemacht.
Bei Softedge-Anwendungen sind Projektoren mit unterschiedlichen Lampen-Betriebsstunden keine Herausforderung mehr. Denn auch das Farbspektrum der Laser-Phosphor-Technologie ist über die Lebensdauer nahezu konstant. Damit sind kürzere Aufbauzeiten möglich, da der langwierige Farbabgleich der Projektoren untereinander auf ein Minimum reduziert wird.
HIGHLite Laser 12k – Technische Daten
Die wichtigsten technischen Daten im Überblick (vorläufig):
- 12.000 Lumen (+/- 10%) Helligkeit
- 1.920 x 1.200 Pixel (WUXGA)
- 3-chip 0,67“ DLP®-Technologie
- 2.000:1 Kontrastverhältnis
- Inputs: HDMI 1.4, DVI, HDBaseT, 3G-SDI, VGA, Component
- 3D: Unterstützung diverser Formate
- Lampeneinheit: fest verbaute Laserlichtquelle
- Lampenlebensdauer: 20.000 Stunden (typ.)
- Wechseloptiken
- Größe (ohne Frame, ca.): 67,0×55,2×29,0cm (LxBxH), Länge 88,7cm incl. Kompendium
- Gewicht (ohne Frame, ca.): 45kg
- Netzanschluss: 200-240V / 1.600W
Ausblick – Direct Laser
Im Bereich der Digital Cinema-Projektoren kommen bereits heute Geräte mit Direct Laser-Technologie zum Einsatz. Diese Technik, bei der drei Laser für die drei Grundfarben rot, grün und blau eingesetzt werden, bedeutet noch einmal einen Quantensprung in Bezug auf den darstellbaren Farbraum und auf die erreichbare Helligkeit.
Projektoren mit 50-80k Lumen Helligkeit und Fokus auf den rental market werden mittelfristig machbar sein. Allerdings ist Direct Laser zur Zeit noch sehr teuer, sodass der Einzug in die Veranstaltungstechnik für High-Class-Anwendungen erst in ein bis zwei Jahren zu erwarten ist. Auch der bei Direct Laser auftretende Laser Speckle ist ein Problem, dass von den Herstellern noch angegangen werden muss.
Fazit
SSI-Projektoren sind keine Nischenprodukte mehr, sondern sie werden in Zukunft eine wachsende Bedeutung im rental market für professionelle Veranstaltungstechnik haben. Daher freuen wir uns, frühzeitig in diese Technologie einzusteigen und Ihnen voraussichtlich Ende April den HIGHLite Laser 12k in der Vermietung anbieten zu können.